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Mobbing in der Liebe

Wie es dazu kommt und was wir dagegen tun können, Mosaik bei Goldmann

Erschienen am 11.05.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442170777
Sprache: Deutsch
Umfang: 251 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 18.3 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Wolfgang Schmidbauer beschreibt in seinem gerade erschienenen Buch Ursachen und Lösungen aus dem teuflischen Kreislauf aus Kränkungen, enttäuschten Erwartungen und Hassliebe." Vital "Mit Sicherheit ein Lesegenuss ist 'Mobbing in der Liebe' für psychologisch Interessierte. Wer zur Lektüre dieses Buches ein paar Vorkenntnisse in Sachen Psychologie mitbringt, wird bestimmt seine Schlüsse aus Wolfgang Schmidbauers Ausführungen ziehen können." womensweb.de "Sein Buch zeigt, gewürzt mit vielen Paargeschichten, wo die tiefenpsychologischen Ursachen für destruktives Verhalten liegen und wie es sich verhindern lässt." zeitpunkt.ch

Autorenportrait

Wolfgang Schmidbauer, geboren 1941, Dr. phil., studierte Psychologie und promovierte 1968 über "Mythos und Psychologie". Er lebte dann einige Jahre als Autor in Italien. 1972 gründete er mit Kollegen ein Institut für analytische Gruppendynamik und wenig später die Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse. 1977 prägte er in dem Bestseller "Die hilflosen Helfer" den Begriff des Helfer-Syndroms. Heute arbeitet Wolfgang Schmidbauer als Autor und Psychoanalytiker mit eigener Praxis in München.

Leseprobe

Es scheint den Menschen der Gegenwart schwerer zu fallen als früher, mit Kränkungen fertig zu werden. In den Medien wird über eine »Jammerkultur« geklagt; es gibt kaum eine soziale Einrichtung zwischen Kindergarten und Universität, Betrieb und Behörde, in der nicht über das Jammern - gejammert wird. Früher sei man schlechter dran gewesen und habe doch weniger geklagt. Umso intensiver sehnen sich die Menschen nach einem intimen Bereich, in dem sie sich geborgen fühlen können. Aber es scheint wie beim Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel: Das Problem der mangelnden Kränkungsverarbeitung ist in den intimen Beziehungen längst angekommen. So schwindet das Vertrauen - oder wachsen die Ansprüche? - in die Verlässlichkeit von Liebesbeziehungen. Die sozialen Folgen gehören zu den Problemen, welche uns besorgt für die Zukunft Europas machen. Sie wecken Ängste vor dem Alter so gut wie vor der Verantwortung für Kinder. Nicht nur der Stress aus Beziehungen, welche uns doch eigentlich entspannt und zuversichtlich machen sollten, belastet die Menschen. Wer ihn vermeiden will und sich in die Isolation einer Single-Existenz zurückzieht, hat neue Probleme, andere, aber vielleicht nicht weniger schwer wiegende emotionale und körperliche Folgen zu verkraften. Es scheint den Menschen seltener zu gelingen, so miteinander umzugehen, dass sie sich gegenseitig in ihren Liebesbeziehungen stabilisieren, obwohl sie doch so viel mehr Kontaktmöglichkeiten haben. Internet und Mobiltelefon haben die Beziehungsaufnahmen multipliziert. Chatroom und Turbodating versprechen, dafür zu sorgen, dass sich Jedefrau und Jedermann öfter verlieben können als zuvor. Und doch erdrückt der Alltag diese tropische Vegetation schneller, als sie nachwachsen kann. Die Singles nehmen zu, die Bereitschaft, sich auf Verpflichtungen einzulassen, ist stärker angstbesetzt als früher. Beziehungen können schiefgehen, und dann fühlen wir uns nachher schlechter als zuvor, als wir noch alleine lebten. Das ist umso fataler, als auch im zweiten wichtigen Bereich unseres Lebensgefühls, in der Arbeitswelt, die Verhältnisse instabil geworden sind. So geraten viele Männer und Frauen in einen Zweifrontenkrieg: Sie verkraften kaum die Unsicherheit und den ständigen Streit in der Partnerschaft, sollen aber gleichzeitig um ihren Arbeitsplatz kämpfen, sich erfolgreich bewerben, ihre Karriere planen. Ich habe dieses Buch geschrieben, um etwas von den Problemanalysen und Lösungsvorschlägen zu Kränkungsanlass und Kränkungsverarbeitung mitzuteilen, die ich in den letzten Jahren in den Feldern der Paartherapie und der Beratung in beruflichen Krisen gesammelt habe. Ich greife ein Thema wieder auf, dessen Zuspitzungen ich bereits in »Die Rache der Liebenden« dargestellt habe. Der Untertitel dieses Buches, »Verletzte Gefühle und der Weg aus der Hass-Falle« hat eine Leserin veranlasst, sich bei mir schriftlich zu beklagen, sie fühle sich in einer solchen Situation gefangen und habe zu wenig Wegweisungen aus der Hass-Falle in dem Text gefunden. Ich will versuchen, es diesmal besser zu machen. Aber ich glaube auch, dass es viel einfacher ist, die Mobbing-Falle zu vermeiden, als ihr zu entkommen, wenn man hineingeraten ist. Gute Beziehungen beruhen nicht darauf, besonders viel Konstruktives zu tun; sie entstehen von selbst, wenn es uns gelingt, das Destruktive zu vermeiden: den pharisäischen und den kannibalischen Narzissmus, die Häme, den Dünkel, die aus der Abwertung anderer eine trügerische Aufwertung saugen. 1. Mobbing Mobbing ist ein Modebegriff. Wir würden ihn nicht so oft benutzen, wenn er nicht etwas erfassen könnte, was die Menschen beschäftigt. Im Alltag meinen wir mit Mobbing eigentlich jedes kränkende Verhalten, jeden Versuch, uns zu vermitteln, dass wir an diesem Platz, so wie wir sind, nicht bleiben sollten und jemand anderer besser auf ihn passen, weniger stören würde. In dem Wort schwingt mit, dass wir die Opfer eines bösen und im Grunde ungerechtfertigten Angriffs sind. In der Leseprobe